Die Sony-Handkamera aus dem Jahr 2009 reicht Armin Rogger längst nicht mehr aus. Rückt er heute aus, hat er einen ganzen Koffer mit GoPros, Drohne und Spezial-Mikros dabei. Begleitet wird er meist von seinem Vater oder seinem Bruder. Somit hat Armin die Möglichkeit, mehrere Perspektiven gleichzeitig einzufangen. Musikkapellen aus dem gesamten Tiroler Raum fragen mittlerweile seine Dienste an. Vor einigen Jahren hat der 24-Jährige darum eine Mehrwertsteuernummer angemeldet und sich gegen Entgeld buchen lassen. Seit 2018 ist das aber Geschichte. „Wenn ich auf Auftrag arbeite, bin ich nicht mehr frei in der Gestaltung. Ich suche mir lieber die Veranstaltungen selbst aus und mache die Videos, wie ich sie im Kopf habe“, sagt Rogger, der im Mai beim Gauderfest im Zillertal den ersten Einsatz für 2018 haben wird. Allzu viel Zeit bleibt dem YouTuber nämlich nicht. Neben seinem Brotberuf als Onlinemarketingmanager einer Internetfirma, spielt er seit 12 Jahren Schlagzeug bei der Musikkapelle Sexten und ist seit 2010 obendrein Stabführer. Den Zweiviertel Takt hat er gewissermaßen im Blut. Auch sein Opa war begeisterter Musikant, sein Onkel Pepi Fauster ist Obmann des Verbandes der Südtiroler Musikkapellen und sein Bruder Andreas hat bei „Henns Böhmischen Komponistenprojekt 2017“ das Stück „Unsere Polka“ mitkomponiert. „Meine Mama erzählt immer, dass ich als Kind lieber der Musik im Dorf zugehört, als Verstecken gespielt habe“, verrät Armin. Verstecken braucht er sich und seine Arbeit auch heute nicht. Schöne Bilder, eine gute Tonqualität und ein professioneller Schnitt haben längst auch das Unternehmen YouTube überzeugt. Seit 2015 ist der Sextner sogenannter „YouTube-Partner“ und verdient bei der Werbung, die auf seinem Kanal geschaltet wird, mit. Keine großen Summen, aber ein Taschengeld, verrät er. Und ein Grund mehr, dieses Hobby, das so viele Menschen auf der ganzen Welt begeistert, noch lange weiter zu machen.